Let's talk about ... Biokunststoff!

Was genau unterscheidet biobasierte von biologisch abbaubaren Polymeren? Und wann ist ein Kunststoff wirklich umweltfreundlich? Paulina Leiman, unsere Expertin für Nachwachsende Rohstoffe, erklärt die wichtigsten Begriffe, stellt typische Materialien vor und wirft einen Blick auf gesetzliche Vorgaben rund um Kompostierbarkeit und Bioabbaubarkeit.
Was ist der Unterschied zwischen biobasiertem und biologisch abbaubarem Kunststoff?
Biopolymere können biobasiert und/ oder biologisch abbaubar sein. Biobasierte Polymere sind im Gegensatz zu fossilbasierten Polymeren aus nachwachsenden Rohstoffen hergestellt. Dazu gehören unter anderem Bio-PET oder Bio-PE. Die Kunststoffe basieren in der Regel auf Zucker, Stärke oder Cellulose.
Biologisch abbaubare Polymere können fossil- oder biobasiert sein und nach ihrer Verwendung industriell oder im Heimkompost abgebaut werden. Zu fossilbasierten biologisch abbaubaren Kunststoffen zählen bspw. PBAT (Polybutyratadipat-Terephtalat) oder PCL (Polycaprolacton). Zu den biobasierten und biologisch abbaubaren Kunststoffen zählen PLA (Polylactide) und PHA (Polyhydroxyalkonate).
Welche rechtlichen Rahmenbedingungen gibt es für den Einsatz von Biopolymeren?
Für Biopolymere gibt es verschiedene Zertifizierungen, wie sie sich nach Benutzung zersetzen. Dabei wird zwischen Bioabbaubarkeit und Kompostierbarkeit unterschieden.
Die Bioabbaubarkeit wird mittels DIN-Norm geregelt. Die DIN EN 13432 gibt vor, dass ein bioabbaubares Polymer durch Enzyme oder Pilze zu mehr als 90 % zu Wasser, CO2 und Biomasse umgewandelt wird. Dabei muss der Vorgang nicht in einer bestimmten Zeitspanne erfolgen. Bioabbaubare Polymere sind aus diesem Grund kurzlebig und biochemisch instabil.
Eine Kompostierbarkeit muss unter bestimmten Bedingungen in einem vorgeschriebenen Zeitraum erfolgen. Innerhalb von 12 Wochen muss mindestens 90 % abgebaut sein. Die Kompostierbarkeit muss in unterschiedlichen Medien (Böden, Wasser) möglich sein. Es wird zwischen einer industriellen und einer heimischen Kompostierbarkeit differenziert.