Circular CoLABoration Lab

Extrahieren, produzieren, konsumieren, entsorgen: Wenn Produktionsmuster einer linearen Logik folgen, verlieren Güter schon nach einem Nutzungszyklus einen Großteil ihres Rohstoff- und Wertschöpfungswertes. Diese ressourcenintensive Art des Wirtschaftens fordert einen hohen Preis, der auf Kosten der Umwelt und des Klimas geht. Zudem zeigen die Lieferschwierigkeiten und Rohstoff-Abhängigkeiten von einzelnen Ländern im Zuge der Corona-Pandemie und des Ukraine-Kriegs die Notwendigkeit für eine Transformation hin zu einer (Primär-)Rohstoff sparenden Wirtschaft.

Mit Kreislaufwirtschaft kann Wirtschaftswachstum vom Ressourcenverbrauch entkoppelt werden. Als rohstoffarmes Land mit einer funktionierenden Abfallinfrastruktur profitiert Deutschland von einer „Circular Economy“. Zirkuläres Wirtschaften geht über die klassische Kreislaufwirtschaft im Sinne des Recyclings hinaus: Es gilt, Material- und Energiekreisläufe zu schließen. So können nicht nur Wettbewerbsfähigkeit gesichert und Rohstoffunabhängigkeit erreicht, sondern auch ökologische Ziele wie Klimaschutz und Ressourcenschonung verfolgt werden.

Die zirkuläre Materialnutzungsquote, also der Anteil des Rohstoffbedarfs der aus recycelten Abfällen stammt, liegt bei nur 12 % (Dittrich et al., 2021). Dieser Anteil sollte weiter erhöht werden, kann aber laut einer Studie des IFEU Instituts nur rund 50 % Sekundärrohstoffe an der Gesamtrohstoffmenge erreichen, wenn aktuell bekannte technische Potenziale, Effizienz- und Suffizienz-Ansätze sowie die Energiewende sehr ambitioniert gefördert und umgesetzt werden (Dittrich et al., 2020). Daher sind Ansätze der Circular Economy wie die möglichst lange Nutzung von Produkten durch Reparatur, Wiederverwendung und Wiederaufbereitung sowie die Rückgewinnung und der Wiedereinsatz von Sekundärrohstoffen eminent wichtig.

Daraus entsteht bei Unternehmen die Anforderung, ihre Produkte auf diese Ansätze hin zu designen, zukunftsfähige Geschäftsmodelle zu entwickeln und Produktkreislaufsysteme entstehen zu lassen. Diese zirkulären Lösungen können nicht von einzelnen Unternehmen aufgebaut werden und benötigen daher ein zirkuläres Ökosystem (CEID, 2021). Gerade für KMU ist es schwierig, komplexe Kreislaufsysteme ohne strategische Partner aufzubauen.

Die Transformation hin zu einer ressourcenschonenden Kreislaufwirtschaft ist eine große Herausforderung für kleine und große Unternehmen. Laut der “Circular Economy Roadmap für Deutschland” der Circular Economy Initiative, wird es bedeutend sein „… die Bereitschaft aller Akteure entlang der Wertschöpfungskette dafür zu mobilisieren, ihre Geschäftsmodelle zu überdenken und in „zirkulären Ökosystemen“ zusammenzuarbeiten.“ (CEID, 2021).

Was für eine Umsetzung der Circular Economy notwendig ist, ist hinlänglich bekannt. Zahlreiche Leitfäden, Design-Guides und Roadmaps wurde schon geschrieben und veröffentlicht. Allein die konkrete Umsetzung im Sinne von Circular Economy-Ökosystemen ist bis jetzt in der Breite noch nicht ausgeführt bzw. ausgetestet worden. Es bestehen daher noch keine Erfahrungswerte welche Formate am besten zur Anbahnung solcher Ökosysteme geeignet sind.

Ziel muss es daher sein, Circular Economy-Ökosysteme durch Kooperation und Kollaboration aufzubauen und durch das austesten von Formaten zur Anbahnung solcher Systeme der Circular Economy zur Umsetzung zu verhelfen.

Das Circular CoLABoration Lab (Circular CoLAB) bringt Circular Economy Akteure zusammen, Akteure, die eine Herausforderung, Ideen, Konzepte oder Lösungen zur Umsetzung der Circular Economy haben. Das Circular CoLAB leitet eine Kooperation und Kollaboration unter den Akteuren an.

Dies soll erreicht werden durch den Durchlauf eines CIRCULAR COLAB 2022 und 2023 welches jeweils folgende Schritte beinhaltet:

• Vorbereitungsphase (Sammlung der Herausforderung, Ideen, Konzepte oder Lösungen)
• Inititierungsphase (Durchführung von Design-Thinking Workshops auf dem KONGRESS BW 2022 und 2023)
• Umsetzungsphase (Begleitung bei der Umsetzung von Circular Economy Ökosystemen von in der Initiierungsphase zusammengefunden Gruppen durch Workshops um ein Jahr hinweg)

Nach dem ersten Circular CoLAB 2022 werden die Aktivitäten kritisch evaluiert, Verbesserungen identifiziert und auf das zweite Circular CoLAB 2023 angewendet. Daraus kann sich ergeben, dass sich das Vorgehen für das Circular CoLAB 2023 im Vergleich zum Circular CoLAB 2022 verändert.

Ziel des Circular CoLABs ist es, ein Format für die Anbahnung von Kooperationen und Kollaborationen auszutesten und zu entwickeln und damit Keimzellen für Circular Economy-Ökosysteme zwischen Unternehmen und weiteren Akteuren zu initiieren.

• Durchführung der Initiierungsphase auf dem KONGRESS BW 2022
• Begleitung der Circles vom KONGRESS BW 2022 von Februar bis September 2023
• Evaluierungsworkshops der Vorgehens in 2022/2023
• Durchführung der Initiierungsphase auf dem KONGRESS BW 2023
• Vorstellung der Ergebnisse der Circles aus 2022
• Begleitung der Circles vom KONGRESS BW 2022 von Februar bis September 2024
• Evaluierungsworkshops der Vorgehens in 2023/2024
• Vorstellung der Ergebnisse der Circles aus 2023
• Abschlussbericht und Vorstellung der Ergebnisse September 2024