Projekt
Kläranlage Erbach

Klimabilanz für Kläranlagen mit einem Klick (KlicK-Projekt)

KlicK - Treibhausgasemissionen an Kläranlagen senken

Kläranlagen sind Drehscheiben des Gewässerschutzes, denn hier wird unser Abwasser rund um die Uhr effektiv gereinigt. Darüber hinaus haben Kläranlagen relevantes Potenzial für den Klimaschutz.

Hintergrund

Nach den Bilanzierungen des Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC) ist der Abwassersektor für ungefähr 1,3 % der weltweiten Treibhausgasemissionen (THG) verantwortlich (Climate Watch 2022). Für Städte und Gemeinden kann sich dies auf bis zu 30 % der kommunalen Gesamtemissionen belaufen. THG-Emissionen in Kläranlagen können bereits heute durch innovative Technologien und eine optimierte Prozessführung deutlich reduziert werden. Eine wichtige Voraussetzung hierfür ist jedoch die Visualisierung und Bilanzierung dieser Emissionen sowie die Priorisierung von Minderungsmaßnahmen.

(Quelle: https://www.climatewatchdata.org)

 

Projektinhalt

Das von Umwelttechnik BW geleitete Verbundprojekt „KlicK - Klimacheck auf Kläranlagen“ hat sich zum Ziel gesetzt THG-Emissionen zu bilanzieren, zu visualisieren, und aktiv den Klimaschutz an Kläranlagen voranzubringen.

Als Grundstein des Projektes wird ein webbasiertes Tool entwickelt, mit dem aussagekräftige THG-Bilanzen für Kläranlagen erstellt werden. Kläranlagenbetreiber erhalten durch die Eingabe relevanter Betriebsdaten und Abwasserparameter in wenigen Schritten Informationen über die wesentlichen Methan- und Lachgasquellen und die jeweiligen Mengen, die bei der Abwasser- und Schlammbehandlung entstehen können. Auf Basis dieser Aufschlüsselung und Bilanzierung werden im Rahmen des Tools gezielte und praxisnahe Minderungsmaßnahmen empfohlen, die einerseits die Klimabilanz verbessern und teilweise die Wirtschaftlichkeit der Kläranlage erhöhen können.

Das Projektvorhaben wird gemeinsam mit dem Verbundpartner Leibniz Universität Hannover (LUH, Dr. M. Beier, A. H. Freyschmidt) und den assoziierten Partnern Universität Kassel (Prof. Dr. T. Morck, M. Thormann) und Deutsche Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall (DWA) bearbeitet. Die universitären Projektpartner führen in anderen Projekten wissenschaftliche Messungen von THG an ausgewählten Kläranlagen durch (siehe Abbildung). Hierdurch werden Emissionsfaktoren validiert und Plausibilitätsprüfungen für das Tool durchgeführt. Beim erfolgreichen Einsatz und der Verbreitung des Tools unterstützt die DWA in Form von Workshops. Im Projekt soll zudem ein „KlimaNetzwerk“ für Kläranlagen initiiert werden.

Kläranlage Erbach
Kläranlage Erbach (Umwelttechnik BW)

Projektziel

Die visualisierten Klimadaten der Kläranlagen sind wichtige Information innerhalb der Betriebe, als Diskussionsgrundlage mit den KlicK-Projektpartnern und weiteren Fachkreisen, sowie auf kommunaler Ebene. Letzteres ist insbesondere im Hinblick auf die bevorstehende Klimaberichterstattung von steigender Bedeutung. Insgesamt unterstützt das Vorhaben die Klimaschutzziele Baden-Württembergs und dessen Nachhaltigkeits- und Innovationsstrategie, sowie die bundes- und EU-weiten Ziele/Strategien.

Sie wollen die Treibhausgasemissionen Ihrer Kläranlage genauer abschätzen und visualisieren? Mit dem Klick-Tool erstellen Sie aussagekräftige Bilanzen für Ihre Kläranlage und erhalten im Anschluss ausgewählte Handlungsempfehlungen, wie Sie diese verbessern können. Hier kommen Sie direkt zum KlicK-Tool

Meilensteine

  • Definition relevanter Emissionsfaktoren (für CH4 und N2O) und Minderungsmaßnahmen; Validierung des KlicK-Tools an ausgewählten Kläranlagen – bis Juni 2023
  • Erstellung einer ersten Basisversion des Webtools und Testung mittels der Mess- und Betriebsdaten von zehn ausgewählten Modellkläranlagen – bis Oktober 2024
  • Ausschreibung und Programmierung des Webtools– bis März 2024
  • Verbreitung und Nutzung des Tools (flankiert durch Workshops und Bildung eines „KlimaNetzwerks“) – bis Ende der Projektlaufzeit (30.11.2024)

  

  

Das Projekt ist Teil der Nationale Klimaschutzinitiative (NKI) und wird vom Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) unter dem Förderkennzeichen 67KF0192A gefördert. Projektträger ist die Zukunft – Umwelt – Gesellschaft (ZUG) gGmbH.

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