Fallbeispiel
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Nachhaltige Wärmequelle mit doppeltem Nutzen: Kühlen und Heizen mit Abwärme

982 MWh/a

Primärenergieeinsparung

111 t/a

CO2-Einsparung

43 GWh/a

Energieverbrauch (2015)

Heizen und Kühlen sind energetische Herausforderungen. Ein innovativer Ansatz nutzt Wärmetauscher im Abwasserkanal und Kombinations-Wärme-Kältemaschinen für eine moderne Gebäudeklimatisierung.

2015 setzte die Schuler AG den Spatenstich für die neue Konzernzentrale, den Schuler Innovation Tower, ein zwölfgeschossiges Ingenieurs- und Technologiezentrum mit 750 Arbeitsplätzen, modernster Technik und eigenem Betriebsrestaurant. Ein Serverraum im Gebäude muss konstant über das Jahr gekühlt werden. Für die Wärme- und Kälteversorgung sollte bei der Auswahl der zu verwendenden Technologien auf nachhaltige, regenerative Technologien Wert gelegt werden.

Die Voruntersuchungen zu einer nachhaltigen Wärmequelle ergaben, dass wegen des mineralhaltigen Grundwassers eine Tiefensonde sowie die Nutzung des Grundwassers als Wärmequelle von einer Behörde nicht genehmigt werden würde.

Bei der Suche nach weiteren nachhaltigen Wärmequellen rückte der nahegelegene Abwasserkanal in den Fokus. Dieser führt konstant eine ausreichende Menge an warmem Abwasser und kann zusätzlich die Wärmeenergie im Sommer ableiten. Technische Erfahrungen mit der Abwasserwärmenutzung gibt es durch das erfolgreiche Referenzprojekt mit der Wärmeversorgung eines Verwaltungsgebäudes der Kreissparkasse Göppingen.

Um eine umweltfreundliche Wärme- und Kälteversorgung des Schuler Innovation Towers zu realisieren, kooperierte Schuler mit den Stadtwerken Göppingen (SWG). Als Hauptenergiequelle für die Klimatechnik des zwölfgeschossigen Gebäudes wird die Wärme aus dem nahen Abwasserkanal verwendet. In einem Vertrag wurde geregelt, dass Schuler nur die Wärme- und Kältemengen von den SWG bezieht. Die SWG errichtete dafür die erforderliche Infrastruktur und übernahm entsprechend die Risiken. Die SWG verbaute auf 120 Meter im Abwasserkanal, unterhalb der Göppinger Bahnhofstraße, in unmittelbarer Nähe des Schuler Innovation Towers, 150 Quadratmeter Wärmetauscherfläche. Dort hat das Abwasser auch im Winter eine Temperatur von mindestens 15 Grad Celsius. Die Wärmetauscher können aus dem Kanal im Winter 470 Kilowatt Wärme entziehen und im Sommer bis zu 1000 Kilowatt Wärme eintragen. Die Abwasserwärme dient den drei installierten Kombinationsmaschinen als Sekundärenergie. Diese versorgen die Klimatechnik im Gebäude mit der erforderlichen Wärme und Kälte. Zur Redundanz und für Spitzenlasten ist ein Erdgas-Brennwertkessel mit 400 Kilowatt Leistung installiert.

Die Anlage läuft seit Beginn ohne Probleme und kann auch die geforderten Kälte- und Wärmemengen zuverlässig liefern. Die bei der Planung berechneten Kohlenstoffdioxid- und Energieeinsparungen konnten realisiert und zum Teil übertroffen werden.

In diesem Projekt keine.

Schuler ist Technologie- und Weltmarktführer in der Umformtechnik. Das Unternehmen bietet Pressen, Automationslösungen, Werkzeuge, Prozess-Know-how und Service für die gesamte metallverarbeitende Industrie und den automobilen Leichtbau. Zu den Kunden zählen Automobilhersteller und -zulieferer sowie Unternehmen aus der Schmiede-, Hausgeräte-, Verpackungs-, Energie- und Elektroindustrie. Schuler ist führend bei Münzprägepressen und realisiert Systemlösungen für Luft- und Raumfahrt, den Schienenverkehr und die Großrohr-Fertigung. Im Geschäftsjahr 2015 erzielte Schuler einen Umsatz von 1,2 Milliarden Euro. Schuler ist in 40 Ländern mit rund 5.200 Mitarbeitern präsent und gehört mehrheitlich zur österreichischen ANDRITZ-Gruppe.

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Fertigungsstruktur:
  • Großserienfertigung
Wertschöpfungsaktivität:
  • Unterstützungsprozesse / Gebäudemanagement
Ansatzpunkt / Strategie:
  • GreenTech BW
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  • Energiekonzept
Einsparbereich:
  • Energie
Amortisationsdauer:
  • taktisch (1 bis 5 Jahre)