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Alles Abfall oder verborgene Schätze auf Halde? (Teil 3)

Abfall oder Rohstoff: Kommunale und industrielle (Bio-)abfälle können echte Schatzkisten sein mit einer ökonomischen und einer ökologischen Perspektive. Werfen wir einmal einen Blick auf den rechtlichen Rahmen.

Was sind die rechtlichen Rahmenbedingungen für Abfall?

Für Abfall gibt es auf verschiedenen politischen Ebenen rechtliche Rahmenbedingungen. Die Mitgliedsstaaten der EU sind verpflichtet, definierte Ziele der Abfallrahmenrichtlinie umzusetzen. Diese legt Recyclingquoten vor, die in den kommenden Jahren erreicht werden müssen. Außerdem sind folgende Abfälle getrennt zu sammeln: 

  • Papier und Pappe
  • Glas
  • Metalle
  • Kunststoffe
  • Holz
  • Textilien
  • Verpackungen
  • Elektroschrott (WEEE), Batterien und Akkus
  • Sperrmüll einschließlich Matratzen und Möbel
  • Bioabfälle.

Die Ziele der Abfallrahmenrichtlinie sollen in Deutschland mit dem Abfallbeseitigungsgesetz, Kreislaufwirtschaftsgesetz und Verpackungsgesetz umgesetzt werden. Diese Gesetze bringen eine Produktverantwortung für Hersteller und Inverkehrbringer mit sich. 

Das bedeutet, wer Erzeugnisse herstellt oder Verkauft ist indirekt für die Verwertung verantwortlich. Sekundäre Stoffe sollen für die Herstellung bevorzugt eingesetzt werden. Das Verpackungsgesetz legt zudem Recyclingquoten verschiedener Werkstoffe fest. Dadurch steigt auch die Verpflichtung zur Nutzung sekundärer Rohstoffe im Verpackungsbereich. Länder und Kommunen haben je nach Region ergänzende eigene Abfallwirtschaftspläne und Satzungen.

Wofür können Unternehmenszertifizierungen hilfreich sein?

Eine Zertifizierung nach ISO 14001 oder EMAS kann verschiedene Vorteile haben. Klar definierte Umweltziele mit Verpflichtungen zum Umweltschutz stärken ein Unternehmen nach innen und außen. Während Mitarbeiter für Umweltaspekte geschult und qualifiziert werden, können die Zertifizierungen internationale Anerkennung und Wettbewerbsvorteile hervorbringen, was Auswirkungen auf die Art und Weise hat, wie Abfall aufgezeichnet, überwacht und entsorgt wird.

Fehlerquellen und Risiken, die die Umwelt gefährden, können durch externe Vorgaben identifiziert und beseitigt werden. Außerdem kann eine optimale und nachhaltige Ressourcennutzung erreicht werden und eine laufende Verbesserung des Umweltmanagement-Systems kann leichter umgesetzt werden.

Dämmplatte aus Tee-Extraktionsrückstand
Werkstoff aus Abfallstoff (Frenvi)
Autor: Manuel Bauer/Johannes Kurz
Quelle: Umwelttechnik BW | Bioökonomie