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Kick-off Workshop CCUBIO zum Aufbau eines branchenübergreifenden Kompetenznetzwerks

CO2-Emissionen aus Abgasen zu binden und den Kohlenstoff durch biologisch inspirierte und biotechnische Verfahren zu wirtschaftlich nutzbaren Stoffen zu recyceln, dafür steht CCUBIO. Der kreislaufwirtschaftliche Einsatz von biologischem und bio-inspiriertem Carbon Capture and Use (CCUBIO) ist allerdings in vielen Branchen wenig bekannt.

Umwelttechnik BW, Landesagentur für Umwelttechnik und Ressourceneffizienz Baden-Württemberg (UTBW), arbeitet deshalb mit Hochdruck am Aufbau des Innovation Hub CCUBIO. „Es ist unser Ziel, ein branchenübergreifendes Netzwerk aufzubauen, das Kompetenzträger aus Baden-Württemberg mit den passenden technologischen Partnern zusammenbringt und Kooperationen fördert“, so Dr. Anette Zimmermann, Projektleiterin Innovation Hub CCUBIO und bei UTBW verantwortlich für die Bereiche Bioökonomie und Umwelttechnik.

Aus diesem Grund fand am 6. Dezember 2021 ein wissenschaftlicher Workshop mit 14 Vertreter:innen aus der Forschung und dem Umweltministerium teil. Bei Vorbereitung und Durchführung des Workshops erhielt UTBW Unterstützung von Professor Dr.-Ing. Ralf Takors, Leiter des Instituts für Bioverfahrenstechnik an der Universität Stuttgart und Dr.-Ing. Ursula Schließmann vom Fraunhofer-Institut für Grenzflächen- und Bioverfahrenstechnik IGB. Neben der Vorstellung der Machbarkeitsstudie „Abgas-Raffinerie mit biologischen und hybriden Technologien mit Schwerpunkt auf CO2-Recycling aus CO2-Punktquellen“ und des Innovation Hub CCUBIO wurde mit den Workshop Teilnehmer:innen der Stand einzelner CCUBIO-Forschungsvorhaben erörtert.

Pilotierung im größeren Maßstab und Produktlabelling als Vermarktungsvorteil

Alle Beteiligten hielten es für entscheidend, die Technologien zügig aus dem Labor in die Anwendung zu bringen. Es gelte deshalb, Stakeholder branchenübergreifend zu vernetzen: Von der Forschung über den Anlagenbau bis hin zur Verwertung der Produkte. Der Innovation Hub CCUBIO wird die hierfür notwendigen Rahmenbedingungen schaffen.

Einigkeit bestand auch hinsichtlich eines Produktlabelling für Rezyklatprodukte aus CO2. Durch eine sichtbare Auszeichnung ergebe sich ein Vermarktungsvorteil im Vergleich zu Produkten aus fossilen Quellen. Gemeinsam mit Branchen- und Interessenverbänden wird nun an der Ausgestaltung von Kriterien für ein Label mitgewirkt.

Informationsveranstaltung im Juli 2022

Der nächste Schritt ist die Durchführung einer Auftakt- und Informationsveranstaltung, bei der sich Akteure aus den Bereichen der Forschung und Politik mit Unternehmensvertreter:innen, wie etwa der Verfahrenstechnik, des Anlagenbaus und der Produktabnehmerseite vernetzen können. Adressierte Branchen:

  • Automobilzulieferer
  • Baumaterialien
  • Chemische Industrie
  • Glasherstellung
  • Kraftwerke
  • Metallverarbeitende Betriebe
  • Zellstoff-, Papier- und Kartonagenproduktion
  • Zementindustrie

Mit dem Projekt unterstützt UTBW das Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft des Landes Baden-Württembergs bei der Erreichung der verbindlichen Klimaschutzziele sowie der Transformation zu einer nachhaltigen Bioökonomie.

Weitere Informationen erhalten Sie unter: Projekt CCUBIO | www.umwelttechnik-bw.de/de/ccubio

Gefördert aus Mitteln des Landeshaushaltes und begleitet durch das Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg.

Autor:Johannes Kurz
Quelle:UTBW