Ressourceneffizienz in Unternehmen
Methoden, Best Practices und Fördermöglichkeiten in Baden-Württemberg
Ressourceneffizienz ist heute ein entscheidender Wettbewerbsvorteil für Unternehmen – wer effizient mit Materialien und Energie umgeht, spart Kosten, leistet einen aktiven Beitrag zum Klimaschutz und investiert in die Zukunftsfähigkeit des eigenen Betriebs. In Baden-Württemberg, einem starken Industrie- und Innovationsstandort, wird die effiziente Nutzung von Ressourcen durch gezielte Förderungen unterstützt.
In diesem Beitrag erfahren Sie, wie Unternehmen ihre Ressourceneffizienz steigern können, welche Best Practices bereits funktionieren und welche Fördermöglichkeiten in Baden-Württemberg zur Verfügung stehen.
Warum Ressourceneffizienz für Unternehmen entscheidend ist
Ressourceneffizienz bedeutet, wirtschaftlichen Output mit weniger Einsatz von Materialien, Energie, Wasser und Fläche zu erzeugen.
Die Vorteile für Unternehmen liegen auf der Hand:
- Kosteneinsparung durch geringeren Material- und Energieeinsatz
- Risikominimierung durch Unabhängigkeit von schwankenden Rohstoffmärkten
- Imagegewinn durch nachhaltiges Wirtschaften
- Erfüllung regulatorischer Anforderungen (z. B. Lieferkettengesetz, EU-Taxonomie)
Gerade für Klimaschutzorientierte Unternehmen ist Ressourceneffizienz ein strategischer Hebel, um sowohl ökologische Verantwortung zu übernehmen als auch wirtschaftlich resilient zu bleiben.
Vor allem kleine und mittelständische Unternehmen profitieren von einem systematischen Blick auf ihre Ressourcenflüsse – sei es in Produktion, Verwaltung oder Logistik.
1. Energieeffizienz steigern
Energieeffizienz ist oft der erste Ansatzpunkt. Maßnahmen wie Druckluftoptimierung, Wärmerückgewinnung oder der Einsatz intelligenter Steuerungssysteme im Maschinenpark zeigen schnell Wirkung. Auch Prozesswärme, Druckluftsysteme und Kälteanlagen bieten Einsparpotenziale.
Umwelttechnik BW bietet fundierte Informationen zur Energieeffizienz in Unternehmen – inklusive Praxisbeispiele und Technologien.
2. Materialeffizienz optimieren
Die Reduktion des Materialeinsatzes bietet oft den größten ökologischen und ökonomischen Hebel. Unternehmen analysieren Materialverschwendung, finden „Hidden Treasures“, überdenken Designs und integrieren Recyclingansätze. Methoden wie Lean Production, Lebenszyklusanalysen oder Analyse der Wertschöpfungsketten helfen dabei.
Auf der Themenseite Materialeffizienz zeigt Umwelttechnik BW praxisnahe Lösungsansätze für produzierende Unternehmen.
3. Kreisläufe optimieren
Zirkuläres Wirtschaften ist ein zukunftsweisender Ansatz, um Ressourcen langfristig im Wirtschaftskreislauf zu halten – durch Wiederverwendung, Reparatur, Remanufacturing oder hochwertiges Recycling. Unternehmen, die ihre Prozesse auf Kreislaufführung ausrichten, steigern nicht nur die Ressourceneffizienz, sondern auch ihre Resilienz gegenüber Lieferengpässen und steigenden Rohstoffpreisen.
Die Kreislaufwirtschaft gewinnt immer mehr an Bedeutung: Reparieren statt ersetzen, Wiederverwendung von Bauteilen, industrielle Eigenstromnutzung oder Kooperationen in Wertschöpfungsketten bieten enormes Potenzial. Dabei wird das Thema Wasser häufig unterschätzt: Durch Rückgewinnung, Grauwassernutzung oder die Vermeidung von Leckagen lassen sich Ressourcen sparen und Betriebskosten senken.
Praxisbeispiele aus der Circular Economy zeigen, wie es geht: Wer zirkulär denkt, reduziert Abfall, senkt Emissionen und entwickelt Geschäftsmodelle mit Zukunft. Wie das konkret aussehen kann, zeigen wir Ihnen auf unserer Themenseite Kreislaufwirtschaft.
4. Mobilität & Logistik
Auch außerhalb der Produktion können Unternehmen Treibhausgas-Emissionen reduzieren. E-Fahrzeuge, Ladeinfrastruktur, intelligente Tourenplanung oder die Förderung von Mitarbeitermobilität (z. B. Jobrad, ÖPNV-Zuschüsse) senken Emissionen und Energiekosten gleichermaßen.
Ressourceneffizienz in der Getränkeproduktion
bei Ensinger Mineral-Heilquellen GmbH
Die Ensinger Mineral-Heilquellen GmbH, ein familiengeführtes Unternehmen aus Vaihingen an der Enz, setzt seit
Jahrzehnten auf einen verantwortungsvollen Umgang mit Ressourcen. Durch kontinuierliche Prozessoptimierungen in der Abfüllung von PET- und Glasflaschen konnten signifikante Einsparungen erzielt werden
Einsparungen:
Im Bereich der Glasflaschen wurde eine neue Flaschenreinigungsanlage installiert, die folgende jährliche Einsparungen ermöglicht:
- 560 MWh Gas
- 26.407 m³ Frischwasser
- 87 t Natronlauge
Diese Maßnahmen führten zu einer jährlichen Kosteneinsparung von etwa 139.000 Euro und einer Reduktion der CO₂-Emissionen um rund 235 Tonnen.
Im Bereich der PET-Flaschen wurde der Recyclatanteil auf 75 Prozent erhöht, was zu einer Einsparung von 370 Tonnen PET-Neumaterial und einer Vermeidung von 1.086 Tonnen CO₂e jährlich führte.
Recycling von Verschnittgarn bei Mey GmbH & Co. KG (Textilbranche)
Das Textilunternehmen Mey GmbH & Co. KG in Albstadt konnte den bislang ungenutzten Garnverschnitt in einen hochwertigen Recyclingprozess überführen. Aus dem einstigen Abfallprodukt wird heute ein neues Garn, das für hochwertige Unterwäscheprodukte genutzt wird.
Ergebnisse:
- Kosteneinsparung von rund 45.000 Euro pro Jahr, abhängig vom aktuellen Baumwollpreis
- Vermeidung von 243 t CO₂e jährlich
- Einsparung von ca. 84.000 m³ Wasser
Verbesserung der Energieeffizienz in der Produktion
und im Gebäude der PKT Präzisions-Kunststoff-Teile GmbH
PKT Präzisions-Kunststoff-Teile GmbH in Tiefenbronn hat mit konsequenten Schritten veraltete Technik durch energieeffizientere Anlagen in der Produktion ersetzt. Das Unternehmen war somit in der Lage, rund 20 Prozent des bisherigen Energieverbrauchs in den ausgewählten Bereichen einzusparen.
Ergebnisse:
- Energieeinsparung von rund 430 MWh pro Jahr, was etwa 20 Prozent des vorherigen Verbrauchs entspricht
- CO₂-Einsparung von etwa 226 t jährlich
Fazit: Ressourceneffizienz lohnt sich
– ökologisch und wirtschaftlich
Ob Energie, Material oder Wasser – Ressourceneffizienz ist ein Gewinn auf allen Ebenen. Unternehmen reduzieren Kosten, stärken ihre Wettbewerbsfähigkeit und leisten einen aktiven Beitrag zum Klimaschutz.
Klimaschutz-Unternehmen, die Verantwortung übernehmen wollen, finden in Baden-Württemberg starke Partner, konkrete Förderungen und praxiserprobte Strategien. Der Einstieg gelingt oft mit einer gezielten Analyse – und mit der Unterstützung von Organisationen wie Umwelttechnik BW.
Jetzt starten: Machen Sie Ihr Unternehmen ressourceneffizient und nachhaltig erfolgreich!
Und falls Sie noch nicht wissen, wo Sie beginnen sollen: Nehmen Sie gerne Kontakt mit uns auf – wir unterstützen Sie individuell und praxisnah auf Ihrem Weg zur Ressourceneffizienz!
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