Werksbild Reinraumgeraete-und Edelstahlmaschinen

CO₂-Recycling: Vom Klimagas zum Rohstoff

Wer CO₂ recycelt, kann aktiv das Klima schützen. Und mehr noch: Dabei gewonnene hochwertige Kohlenstoffverbindungen sind der Beginn weiterer Wertschöpfung.

Rohstoffbasis für viele Produkte: Kohlenstoff aus fossilen Quellen

Die Zukunft liegt in Stoffkreisläufen, die keinen fossilen Kohlenstoff mehr aufnehmen, sondern oberirdischen Kohlenstoff zirkulieren. Das hilft nicht nur, die Rohstoffbasis unserer Gesellschaft langfristig zu erhalten, sondern auch den CO2-Anteil in der Atmosphäre zu senken.

Der Markt für Carbon Capture wird übrigens auf rund eine Billion Dollar geschätzt. Steigende Rohstoffpreise und fragile Lieferketten machen Investitionen in CO2-Recycling attraktiv.

"Mit dem Innovation Hub CCUBio wollen wir biotechnologisches CO2-Recycling in seiner ganzen Breite und Tiefe fördern. Ziel ist es, ein Netzwerk aus Unternehmen, Forschenden und Politik zur Umsetzung konkreter Projekte zu knüpfen."  Dr. rer. nat. Sebastian Beblawy, Gesamtprojektleiter Bioökonomie

Die Ausgangslage könnte günstiger nicht sein: Das Klimagas CO2 ist mit seiner umfassenden Verfügbarkeit eine sichere Rohstoffquelle für die Industrie. Baden-Württemberg emitiert jährlich 24 Millionen Tonnen CO2 aus industriellen Prozessen und trägt damit zur Erwärmung des Weltklimas bei.

Wenn wir CO2 als Rohstoff sehen, können wir natürliche Ressourcen schonen und die Rohstoffbasis erweitern. Der Weg zur Umsetzung erfodert jedoch die Vereinigung von vielen kritischen Aspekten, die weit über die Fragen zur Technologie hinausgehen.

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Ansprechpartner*in

Sebastian Beblawy

Dr. rer. nat. Sebastian Beblawy

Gesamtprojektleiter Bioökonomie

Umwelttechnik BW GmbH
Kleiner Schlossplatz 13
70173 Stuttgart
Deutschland

Aktuelles zum Thema CO₂ als Ressource

Machbarkeitsstudie: CO2 aus Abgasen

Ob die Umsetzung von CO2-Recycling in Baden-Württemberg überhaupt sinnvoll und machbar ist, haben wir uns schon früh gefragt. Das Institut für Bioverfahrenstechnik (IBVT) der Universität Stuttgart, das Fraunhofer Institut für Grenzflächen und Bioverfahrenstechnik (IGB) und Umwelttechnik BW haben hierzu eine  Machbarkeitsstudie zur Umsetzbarkeit von biotechnologischem CO2 Recycling vorgelegt.

Zur Machbarkeitsstudie

CO₂-Recyling + bioinspirierte Verfahren = Hochwertige Produkte bei nachhaltiger Wertschöpfung

Komposition von Bildern zum Thema CO2-Recycling

Jedes Molekül CO2, das nicht entsteht, hat den größten Effekt. Ansonsten führt der effzienteste Weg, Emissionen einzusparen über den Einsatz erneuerbarer Energiequellen und ressourceneffizienter Verfahren (wobei sich einige industrielle Prozesse noch nicht ersetzen lassen).

Technologien zur CO2-Rückgewinnung wirken nachhaltig: CO2 Emissionen werden verhindert und eine Rohstoffquelle wird erschlossen. Biotechnologische und biohybride Verfahren wandeln Emissionen in hochwertige Produkte um, wie etwa:

  • Kunststoffe und Biokunststoffe
  • hochfunktionale Spezialchemikalien
  • Futter- und Nahrungsmittel

Die Kombination aus CO2-Quelle, Art der Umwandlung und Zielprodukt ermöglicht individuelle Lösungen. Diese funktionieren auch für kleinere Anlagen.

Sie haben Ideen, CO2 oder Anlagen zur Herstellung hochwertiger Produkte? Wir haben das passende Netzwerk für Sie.

Was macht biobasiertes CO2-Recycling nachhaltig?

  • Auf langlebige Produkte (Polymere, Baumaterialien) setzen
  • Stoffkreisläufe mitdenken
  • Ökobilanzierung als Begleitinstrument
  • Ökodesign als Basis für eingesetzte Materialien
  • Prozessbedingte Emissionen nutzen
  • Emissionen aus energetischen Prozessen vermeiden
  • Konsequenter Einsatz erneuerbarer Energie
  • Stromeigenerzeugung, wann immer möglich

 

Praxisblick: Wenn aus kohlenstoffhaltigen Abgasen PET wird

Eine echte Erfolgsgeschichte ist die Herstellung von PET für Verpackungsmaterialien mit CO bzw. CO2 als Teil der Rohstoffbasis. Dabei werden zunächst Abgase aus Stahlwerken in einem biotechnologischen Verfahren in Ethanol umgewandelt. Dieses wird in mehreren Umwandlungsschritten zu PET weiterverarbeitet. CO2 hat dann am Endprodukt einen Anteil von 20 %.

Das Beispiel beeindruckt deshalb, weil es zeigt, wie erst durch die gemeinsamen Anstregungen über zahlreiche Firmen hinweg eine funktionierende Wertschöpfung etabliert werden konnte.

 

Netzwerk verhilft CO₂-Recyclingideen in die Realität

Sebastian Beblawy beim Matchmaking Workshop
Matchmaking-Workshop 2023 (Umwelttechnik BW GmbH)

Sie haben schon eine Idee, was Sie mit recyceltem CO2 machen könnten. Nur fehlt Ihnen ein Partner

  • zur technologischen Umsetzung?
  • zum Bau einer Anlage?
  • zur wissenschaftlichen Begleitung?

Dann planen Sie mit uns Ihr CO2-Recycling Projekt und finden Sie die richtigen Partner:innen für Ihre individuelle Situation. Gemeinsam mit Forschung und Industrie, mit Dienstleistern und öffentlichen Institutionen bauen wir einen Innovationsschwerpunkt auf.

Ziel ist, biotechnologisches und bioinspiriertes CO2-Recycling in Baden-Württemberg auf den Weg zu bringen und eine breite Produktpalette zu bedienen.

 "Das Netzwerk des Innovation Hub hat einen beeindruckenden Willen zur Gestaltung. Die aktuellen Projekte wurden durch engagierte Teilnehmende angestoßen. Sie werden gemeinsam geplant und umgesetzt. Das ist gelebte Kooperation entlang der gesamten Wertschöpfungskette."

Dr. rer. nat. Sebastian Beblawy, Gesamtprojektleiter Bioökonomie

Die besten Ideen sind die, die umgesetzt werden. Dafür brauchen Sie ein tragfähiges Netzwerk an Ihrer Seite.