Ressourceneffizienz bei Bestandsfenstern und im Denkmalschutz
Materialeinsparung (Holz, Glas, Putzen, Farbe und Metall)
Die Holzmanufaktur Rottweil konzeptioniert und realisiert Lösungen für die Baudenkmalpflege. Das Ziel des Unternehmens ist es, funktional veraltete, bestehende Fenster so zu restaurieren, dass sie fortan den Energiesparverordnungen gerecht werden, ohne sie entsorgen und neu fertigen zu müssen. Hierfür werden fortlaufend neue Konzepte entwickelt, neue Produkte erforscht und zur Marktreife gebracht.
Kostenvorteile
jährlich rund 5 bis 6 Mio. Euro durch die Reparatur und Restaurierung der Fenster
Die Holzmanufaktur Rottweil konzeptioniert und realisiert Lösungen für die Baudenkmalpflege. Zu ihrem Spezialgebiet gehört die Instandsetzung und energetische Verbesserung von Fenstern. Das Leistungsspektrum umfasst dabei die Gesamtinstandsetzung, den Austausch der Scheiben, das Anfertigen eines Innenfensters oder Aufsatzflügels bis hin zu einer individuellen technischen und denkmalgerechten Konzeption.
Der Denkmalschutz und die Energiesparverordnungen scheinen auf den ersten Blick gegensätzlich und schwer vereinbar. Beim Denkmalschutz sollen die Arbeiten auf das Nötigste beschränkt werden. Es gilt der Grundsatz: Reparieren statt Erneuern. Darüber hinaus sollten auch noch möglichst historische Materialien und Techniken verwendet werden. Dementgegen fordern Energiesparverordnungen immer effizientere Fenster mit geringen Wärmeverlusten. So werden substanziell intakte, meist hochsolide und aufwendig gefertigte Fenster in Frage gestellt, weil diese Fenster aktuellen Energieeinsparvorschriften und den Erwartungen an Behaglichkeit nicht gerecht werden. Die aktuellen gesetzlichen Vorgaben zu Energieeinsparungen gefährden den alten Fensterbestand. Die geforderten Werte können auf den ersten Blick nicht erreicht werden, weshalb sehr oft das vorhandene Fenster einem neuen weichen muss.
Die Holzmanufaktur Rottweil hat es sich zum Ziel gesetzt, bestehende Fenster zu erhalten und zu ertüchtigen und dennoch den neuen Energievorgaben zu entsprechen. Hierfür werden fortlaufend neue Konzepte entwickelt, neue Produkte erforscht und zur Marktreife gebracht.
In der Denkmalpflege ist es das Ziel, die Authentizität so weit wie möglich zu erhalten. Daher sollte eine Lösung gefunden werden, die die aktuellen gesetzlichen Vorgaben zur Energieeffizienz mit den Denkmalpflegeanforderungen an Baudenkmale in Einklang bringt. Dabei sollte ganzheitlich und strukturiert vorgegangen werden, um eine tragfähige Lösung zu entwickeln, die sich auch im industriellen Maßstab umsetzen lässt und dabei trotzdem vielfältigste Ansprüche erfüllt.
Dies soll durch mehrere Maßnahmen ermöglicht werden. So können beispielsweise verbesserte Verglasungen, wie Zweifach- oder Dreifach-Isolierverglasungen und Vakuumisolierverglasungen eingebaut werden. Außerdem werden zusätzliche Dichtungsebenen eingefügt. Darüber hinaus werden Beschläge getauscht und es können bei Bedarf z. B. auch Sicherheitsbeschläge der Widerstandsklasse WK2 eingebaut werden. Schließlich besteht auch die Möglichkeit, eine weitere Fensterebene einzubauen, um die historische Bausubstanz an heutige Erfordernisse anzupassen.
Zunächst werden Bestandsaufnahmen und Begutachtungen durchgeführt. Darauf aufbauend erfolgt die Bestandsbewertung.
Diese dient wiederum als Grundlage für die Erstellung von Konzepten zur energetischen Ertüchtigung von bestehenden Fenstern. An der Konzeption werden letztlich viele Stakeholder beteiligt, wie etwa die Genehmigungsbehörden (Denkmalamt und Baurecht), Architekten, Energieberater und die Bauherren. Als nächster Schritt wurden und werden in Kooperation mit der Glasindustrie Gläser entwickelt, die funktional und bautechnisch zu den gewünschten Ergebnissen führen.
Die Methoden der energetischen Optimierung bestehender, historischer Fenster werden fortlaufend inkrementell verbessert. Es wurde ein Geschäftsmodell aufgebaut, das das übliche Vorgehen im Denkmalschutz, alte Fenster durch neue zu ersetzen, umkehrt. Stattdessen wird die alte Substanz auf einem höheren Niveau erhalten. Der vorhandenen Qualität wird mit neuer Qualität begegnet.
Bisher werden in der Bauwirtschaft in immer kürzerer Zeitfolge vorhandene Produkte durch neue ersetzt und damit immer größere Ressourcenströme verursacht. Die Ressourcenproduktivität kann durch die Entwicklung qualitativ hochwertiger Bauweisen, die eine geringe Materialintensität haben und wenig Abfall produzieren, deutlich verbessert werden. Laut einer Kurzstudie der ina Planungsgesellschaft mbH Darmstadt werden bei einem überarbeiteten Holzfenster ca. 27 % nicht erneuerbarer Primärenergiebedarf und 17 % Treibhausgasemissionen in der Herstellung, Instandhaltung und Entsorgung eingespart.
Zudem sparen die Eigentümer der Gebäude durch die Reparatur und Restaurierung der Fenster jährlich rund 5 bis 6 Mio. Euro gegenüber der Anschaffung von neuen gleichwertigen Fenstern. Dadurch werden letztlich auch etwa 90 t Material in Form von Holz, Glas, Putzen, Farbe und Metall eingespart.
Zurzeit arbeitet die Holzmanufaktur Rottweil mit der Berner Fachhochschule Architektur, Holz und Bau sowie der Hochschule für Technik Stuttgart und dem Fraunhofer-Zentrum für energetische Altbausanierung und Denkmalpflege Benediktbeuern an der Erforschung von Ressourceneffizienzprojekten, auch mit eigener finanzieller Beteiligung. Zudem hat die Holzmanufaktur Rottweil an der Hochschule für Restaurierung Köln ein Projekt zur Erhaltung und Verbesserung von Kunststofffenstern initiiert. Von der Zusammenarbeit mit den Hochschulen werden weitere innovative Lösungsansätze und konkrete Ergebnisse zur Ressourceneffizienz erwartet.
Querdenken und gegen den Strom schwimmen kann erfolgreich sein und schont im Fall der Holzmanufaktur Rottweil durch die Reduzierung des Ressourcenverbrauchs die Umwelt. Auch wenn die Produkte zum Teil zertifiziert sind, ist bei Architekten und Bauherrn oft eine gewisse Skepsis vorhanden. Mittlerweile liegen im gesamten deutschsprachigen Raum jedoch genügend Referenzen vor, um eventuelle Zweifel auszuräumen.
Die Auftraggeber, Bauherren und Architekten sind zufrieden und freuen sich, ihre guten, alten und liebgewonnenen Fenster gleich einer Antiquität erhalten und an die nächste Generation weitergeben zu können. Und darüber hinaus werden gleichzeitig energetische Normen erfüllt und die laufenden Kosten können reduziert werden bzw. Anschaffungskosten entfallen. Die Holzmanufaktur Rottweil generiert mit aufgerüsteten Fenstern mittlerweile Aufträge mit einem Volumen in Höhe von ca. 10 Mio. Euro und bietet wegen der guten Resonanz die Arbeiten auch in angrenzenden Ländern an.
Die Holzmanufaktur Rottweil GmbH arbeitet seit ihrer Gründung im Jahr 1988 ausschließlich im Bereich der Bestandserhaltung und Bestandsicherung von Bauausstattungen. Die Erfahrung in den fast drei zurückliegenden Jahrzehnten hat gezeigt, dass mit bestands- und substanzerhaltenden Reparaturen und nachhaltigen Funktionsverbesserungen die Umwelt geschont wird. Das heißt, anstatt einer ressourcen- und energieintensiven Neubeschaffung von Bauteilen werden von der Holzmanufaktur Rottweil GmbH Konzepte für Reparatur und funktionstechnische Verbesserung von Bauausstattungen, schwerpunktmäßig Fenstern, erstellt. Damit wurde ein umweltschonendes Verfahren im Handwerk entwickelt, mit dessen Durchführung derzeit ca. 100 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt werden.
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